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Tief steht die Sonne
Tief steht die Sonne überm See. Gleißend. Sie blendet. Die Fische wolln nicht beißen. Unter harter Scholle vergilbt das nächste Gras. Drei Reiher streiten laut um kargen Fraß. Ich bleibe.
Ich bleibe dort der nächste laue Wind wird meine Augen wecken die Fische werden wieder beißen
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Engelchen
selbstverliebt und grellgeschminkt säuseln schwarzweiß zucken Flügelchen federlos vergessen spielend den Dienst
schützen mich nicht
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so geschah es:
knetete Engelsgleiche mit Palmenzweig brotgelber Lehm, schaumige Spucke, zäher Teig Lebenshauch eingepumpt und prallbesamt will sie sein frischgebackenes Brautchen mit schleifendem Hippobein
bezahlt, betucht, selbstgemachtes Schwingenkind bringt Glück und Lustgewinn geschwind
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Kaptein
ruft in Matrosenkoben: laßt Sturm nicht mehr toben fangt Taifune ein, Winde solln gekirret sein will endlich meine Ruh und kräftige Mahlzeit dazu: nicht Fisch, nicht Fleisch macht Knochen weich durch den Fleischwolf drehe man geschwind das Fleisch vom Rind und auch den Heringsfisch bringt mir auf den Kombüsentisch mit Beete, der roten, und scharfer Zwiebel dann kräftigt das Labskaus noch den schwächsten Mann Pfeffer und Salz Gott erhalt’s Muskat liebt man und Gurkensaft, von guter Butter eingefaßt auch die Kartoffel mag man nicht missen sie kräftigt und macht reif fürs Ruhekissen und gut gekocht soll alles sein meint unser werter Kaptein
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stoppt
die Welt ich möchte aussteigen unwirtlich selbst Waldeseinsamkeit bin ich zum Wachschlaf bereit
weitertanzen diesen ungelenken Reigen beweihräuchern gedunsenes Lamm das von übler Gottheit kam
wolln wir das Lied der Treue geigen übersetzen mit schwerem Floß Kinder werden in neuem Glauben groß
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