Arnold Schmieder
Liebäugeln mit dem Federkiel
Gedichte & Zeichnungen

(erschienen im Oktober 2002)
Kein Geringerer als Nietzsche legte sich als einer der ersten eine ‘Schreibkugel’ zu, die Frühform der Schreibmaschine. Bald schon nahm er von diesem Stück Moderne Abstand und bemerkte: „unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken.“ Spricht das für den Federkiel?
(ISBN 3-934992-04-8)

Preis: 8,90 €


Schönheit

wartend auf der Schwelle

kommt über das Meer
der Behende der

Bauchbinde des Schütteren
(verworfen vor Sorge)
Hüftgletscher der Fremden
(wuchernd mit Pfunden)

wortlos bezwingt

streut weißen Zucker
wäscht Deine Unschuld

schreibt Revoluzionär
(Dummheit ihn degoutiert)
der Schönen ins Album

senkt sie den Blick

Der

mit der Flöte verleugnet die Welt
mit dem Spachtel zaubert ein Grau

Sänger singt Weisen der alten Frau
Dichter schreibt mutig für Kümmergeld

stumm, der Steinmetz
Mann mit kräftigem Arm

Herrscher des Grabmals hält
Dämonen sich warm

(nur ich bin ein Wicht der
Lanze ins Schneckenweich sticht)

himmlisch hoffnungslos

weitsichtig
(keckert Optiker, reibt
Schmerbauch)

hellhörig
(Klümpchenschmalz plumpst aus
Ohrwurmversteck)

scharfzüngig
(lahmt alkoholverstockte Zunge
daher)

so soll es sein

Jugend der Welt
hört die Signale

dreht sich nicht um

bleibt fröhlich
staubdumm

Tod ist eine lange Reise
orakelt der weise Mann

Tod ist schmale Armenspeise
lehrt der kluge Mann

Tod, ich bitte Dich, komm leise
winselt der dumme Mann

Tod, tritt ohn’ zu klopfen ein
will nur nicht zu Hause sein

Hominidengeblödel
mault Kaulquappenschwarm
Kehricht aus der Menschenfarm

Storch Froschmutter kieloben nahm
brachte Nachgewüchs sodann
dem weisen..