Kinderreim

Frühling wird stumm
Krähen drehen Hälse um

Feldmark bleibt leer
Füchslein hat’s schwer

Wasser schläft den Düngetod
Fischlein fleht um’s Gnadenbrot

bald gehen wir auch
so will’s der Brauch

ene mene muh
und aus bist
Du

Der freie Wind

Der freie Wind hat sich in Lilien verfangen.
Achtung! ein Sturm zieht auf.
Lilien werden am Boden liegen:
besinnungslos wach.
Der freie Wind wird Leichen türmen.
Geht aus dem Weg.

Kastastrophile Phantasten
Metaphysische Miesmacher
Anthropophage Philanthropen
schweigt! nach der Rede
zum großen Streich

Der freie Wind ist alt;
geseufzt von Stromatolithen.
Da werden die Lilien weinen.
Sturm schmeichelt den Guten,
die lassen sich nieder.

„Sage mir, mit wem Du verkehrst, und ich sage Dir,
 wer Du bist“, belehrte Vater, sprichwortbewandert.
Der Knabe begriff sofort; nur – wie sollte er ihn meiden?

1968 – 1998

Ikone Che
Legende Ho

Was ich aber
mit Sicherheit weiß:

mein Vater
(Jg. Mir unbekannt)
ist ein Arschloch

Hol über!

Fährmann, ans andere Ufer

dahin, wo keine Erinnerung
damit wir nicht vergessen müssen

holterdiepolter & hoppla-hopp

dahin, wo kein Begehren
damit uns an nichts mangelt

hopsala & hopsasa-sa

dahin, wo Hoffnung nicht ist
damit wir nicht Hand an uns legen

hoho-hoi & haithabu-bu

dahin, wo ich nicht bin
damit ich mir nicht begegne

ruckedigu – kein Blut mehr im Schuh